Bericht vom 31. Doktorand_innentreffen
In diesem Jahr fand das 31. Doktorand_innentreffen der Hydrogeologie am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam statt. Vom 20. bis 22. Juli hatten die Teilnehmenden aus den Bereichen Hydrogeologie, Hydrologie, Geothermie und Ingenieurgeologie die Möglichkeit, sich in wissenschaftlicher und freundschaftlicher Atmosphäre am GFZ Potsdam auszutauschen. Eine Besonderheit des diesjährigen Doktorand_innentreffens war, dass im Organisationsteam das GFZ, die TU Berlin sowie die FU Berlin vertreten waren.
Abbildung 1: Gruppenfoto der Teilnehmenden des Doktorand_innentreffens der Hydrogeologie am GFZ Potsdam.
Im Blickpunkt der Konferenz stand zum einen der Austausch über die persönlichen Forschungsschwerpunkte der Teilnehmenden und zum anderen die Themen rund um den Grundwasser- und Klimaschutz. Insgesamt nahmen mehr als 20 Doktorand_innen von den Universitäten Oldenburg, Potsdam, Freiberg, Dresden, Darmstadt, Berlin und den Forschungseinrichtungen KIT und GFZ teil.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Bernd Kirschbaum vom Umweltbundesamt (UBA) zu den Nutzungskonflikten zwischen Trinkwasserschutz und Klimaschutz. Dieser bildete die erste Informationsbasis für die Podiumsdiskussion am Folgetag mit verschiedenen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Anschluss präsentierten die Teilnehmenden in vier einstündigen Sessions ihre Forschungsthemen in Form von 2- bis 3-minütigen Pitches, denen viele Fragen aus dem Publikum folgten. Die Sessions waren in 4 Haupthemen unterteilt: Grundwasseranreicherung, Salzwasserintrusion und Modellierung, Oberflächenwasserqualität und Untergrundspeichersysteme. Nach einem ausgiebigen Konferenzdinner am Abend in den Räumlichkeiten des GFZ wurde gemeinsam die Stadt Potsdam erkundet.
Der zweite Tag der Konferenz begann wieder mit einem Vortrag, diesmal aber zu einem ganz anderen Thema. Martin Lipus vom GFZ informierte über das Gründungsprogramm "Helmholtz Enterprise" des Helmholtz-Zentrums und zeigte am Beispiel der Firma FOMON, die sich mit faseroptischer Messtechnik zur Überwachung von geothermischen Tiefenbohrungen, Grundwasser und Erdbeben beschäftigt, wie eine mögliche Ausgründung nach einer Promotion an einer wissenschaftlichen Einrichtung aussehen kann.
Abbildung 2: Einblicke in die DeepDive-Workshops des 31. Doktorand_innentreffens der Hydrogeologie am 2. Tag.
Im Anschluss an den Vortrag fanden zwei DeepDive-Workshops statt. Diese befassten sich mit wissenschaftlichen Methoden, Feldarbeit, Labor, Messtechnik und Modellierung und ermöglichten Diskussionen, wie Schnittstellen zwischen den Bereichen die Arbeit der Doktorand_innen beeinflussen können und wie die Zusammenarbeit über diese Bereiche hinaus erfolgreicher gestaltet werden kann.
Nach dem Mittagessen folgte der Vortrag des Wasserstoffbotschafters Paul Schneider von dem Energieversorgungsunternehmen EWE. Dieser gab den Teilnehmenden ein Einblick über die Forschung, Entwicklung, aber auch Umsetzung der Wasserstofftechnologie und -speicherung am Beispiel des Forschungsstandortes Rüdersdorf bei Berlin.
Den Abschluss des zweiten Tagungstages bildete die Podiumsdiskussion zum Thema „Trinkwasserschutz vs. Klimaschutz: Lassen sich Klimaschutzmaßnahmen mit dem Trinkwasserschutz vereinbaren?“ Als Podiumsteilnehmer durften wir Dr. Marec Wedewardt (Gruppenleiter Grundwasserbenutzung, Berliner Senat UMVK), Stefan Thiem (Reservoir Ingenieur Geothermie Neubrandenburg), Prof. Dr. Michael Kühn (Leiter der Sektion 3.4 Fluidsystemmodellierungam GFZ) und Paul Schneider vom EWE begrüßen. In der fast 2-stündigen, lebhaften und lockeren Diskussion nutzten die Teilnehmenden ihre Chance und stellten interessierte, aber auch oft kritische Fragen zu den einzelnen Themen. Allerdings wurde deutlich, dass bestimmte Fragen nicht eindeutig zu beantworten waren und die Meinungen schnell auseinander gingen. Insgesamt wurde offensichtlich, dass Grundwasserschutz eng mit dem Klimaschutz verknüpft ist. Sowohl auf politischer als auch auf wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene besteht großer Handlungsbedarf und eine engere Vernetzung der einzelnen Bereiche muss in Zukunft erfolgen, um eine Versorgung mit Trink- und Frischwasser auch in der vom Klimawandel beeinflussten Zukunft gewährleisten zu können.
Zum Abschluss des zweiten Tages genossen die Teilnehmenden Pizza und Kaltgetränke und tauschten sich in entspannter Atmosphäre weiter untereinander und mit den Gästen der Diskussion aus.
Am letzten Tag fand unter der Leitung von Dr. Robert Bussert (TU Berlin) eine quartärgeologische Fahrradexkursion durch die Stadt Berlin statt. Sie startete an der TU Berlin und führte in den Grunewald. An mehreren Zwischenstopps erläuterte er anschaulich und mitreißend, wie die oberflächennahe Geologie und die Morphologie der Stadt vor allem durch eiszeitliche Massen geprägt wurden.
Abbildung 3: Quartärgeologische Fahrradexkursion durch Berlin mit Dr. Robert Bussert (TU Berlin).
Zum Schluss freuen wir uns ankündigen zu können, dass die Doktorand_innen der Hydrogeologie an der Universität Oldenburg, das kommende, 32. Doktorand_innentreffen der Hydrogeologie organisieren werden. Wir möchten uns bei allen Doktorand_innen, Referenten und Podiumsteilnehmern für ihre rege Teilnahme bedanken. Ein weiteres Dankeschön geht an das GFZ, dessen Räumlichkeiten und Infrastruktur wir nutzen durften. Darüber hinaus möchten wir uns beim GFZ, der Fachsektion Hydrogeologie in der DGGV (FH-DGGV), der International Association of Hydrogeologists (IAH), sowie der Geo-X bedanken, die uns bei dieser Veranstaltung finanziell unterstützt haben und ohne deren Hilfe wir diese Tagung nicht hätten durchführen können.
F. Schumann, Berlin